Das Karpaltunnelsyndrom ist eine Folge der Kompression des Mittelarmnervs im Karpaltunnel am Handgelenk. Diese Nervendruckverletzung verursacht vielfältige Beschwerden, unter anderem Hände kribbeln. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schmerzen, Empfindungsstörungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühl sowie eine Schwächung der Hand und Fingerkraft. Durch gezielte Übungen lassen sich die Beschwerden in vielen Fällen lindern.
Das Karpaltunnelsyndrom im Überblick
Kompakt & prägnant
Der Karpaltunnel, auch Karpalkanal genannt, befindet sich an der Innenseite des Handgelenks und wird durch die Handwurzelknochen und ein straffes Band, das Retinaculum flexorum, gebildet. Er dient als Durchgang für den Mittelarmnerv (Nervus Medianus) und die Beugesehnen der Hand.
Das Karpaltunnelsyndrom (auch KTS, Carpal-Tunnel-Syndrom oder CTS) tritt auf, wenn der Nervus medianus am Handgelenk eingeklemmt wird. Dies führt häufig zu Schmerzen, Kribbeln in den Händen, Empfindungsstörungen, Taubheitsgefühlen, Kraftverlust und Muskelabbau in der Hand und den Fingern.
Seit 2015 gilt das Karpaltunnelsyndrom als anerkannte Berufskrankheit.
Leidest du unter nächtlichem Einschlafen der Finger oder hast du Schwierigkeiten, eine Tasse festzuhalten? Von ersten Anzeichen bis zu fortgeschrittenen Stadien des Karpaltunnelsyndroms erfährst du mehr im nächsten Abschnitt „Symptome des Karpaltunnelsyndroms“.
Definition des Karpaltunnelsyndroms
Beim Karpaltunnelsyndrom wird der Mittelarmnerv im Bereich des Handgelenks eingeengt oder geschädigt. Dieser Nerv versorgt verschiedene Handbereiche und kann bei Schädigungen Kribbeln, Taubheitsgefühle, Missempfindungen, Fingerbeschwerden, Schwellungen, Funktionsstörungen oder sogar Lähmungen verursachen. Wir bieten hier einen Überblick über die anatomischen Strukturen im Handgelenksbereich, in dem der Karpaltunnel, die Sehnen und der Nerv verlaufen.
Interessant zu wissen: Das Karpaltunnelsyndrom ist seit 2015 als Berufskrankheit anerkannt und wird folgendermaßen definiert:
„Druckschädigung des Nervus medianus im Carpaltunnel (Carpaltunnelsyndrom) durch repetitive manuelle Tätigkeiten mit Beugung und Streckung der Handgelenke, erhöhten Kraftaufwand der Hand oder Hand-Arm-Schwingungen.” 1)
Zwischen 3 und 10 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter einer solchen Nerveneinklemmung. Es tritt hauptsächlich zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr auf, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind.
Die Bedeutung des Karpaltunnels beim Hände kribbeln
Das Karpaltunnelsyndrom wird oft als KTS oder mit „C“ abgekürzt, also als Carpaltunnelsyndrom oder CTS bezeichnet. Der Karpaltunnel ist der Verbindungsweg zwischen Unterarm und Hand und wird durch die Handwurzelknochen begrenzt.
Der Karpaltunnel entsteht durch die Handwurzelknochen an der Innenseite und das Karpalband (Retinaculum flexorum), ein festes Band aus Bindegewebe, das über den Knochen liegt. Auf Höhe des Handgelenks zieht es quer über den Karpalkanal, um Sehnen und Nerven zu schützen. Das Karpalband sorgt dafür, dass diese Strukturen an ihrem Platz bleiben.
Der Mittelarmnerv (Nervus medianus) verläuft von der Schulter bis zu den Fingern und steuert dort die Muskelbewegungen und den Tastsinn. Gemeinsam mit neun Beugesehnen durchquert er den Karpaltunnel. Die Sehnen der Fingerbeugung sind von Sehnenscheiden umgeben, die Flüssigkeit aufnehmen und anschwellen können. Sehnenscheiden sind mit Gelenkschmiere gefüllte Hüllen um die Sehnen.
Der Karpaltunnel ist von Natur aus eine Engstelle, die äußerst anfällig für Überlastungen, Druckschädigungen und neurologische Verletzungen ist.
Der Karpaltunnel selbst ist jedoch nicht starr. Die Handwurzelknochen, die gemeinsam mit dem Karpalband den Kanal bilden, sind ebenfalls nicht starr. Durch verschiedene Handbewegungen ändert sich die Tiefe des Karpaltunnels.
Das Karpalband, das über den Karpaltunnel am Handgelenk verläuft, bildet eine Art Deckel und sorgt dafür, dass je nach Handbewegung unterschiedlich viel Platz im Karpaltunnel vorhanden ist.
Was führt zum Karpaltunnelsyndrom?
Das Karpaltunnelsyndrom tritt auf, wenn der Mittelarmnerv durch wiederholte Handgelenksbewegungen, Beugungen oder Streckungen ständig gereizt oder geschädigt wird. Der Raum im Karpaltunnel kann aber auch aus anderen Gründen zunehmen, wie z. B. durch Wassereinlagerungen aufgrund von Diabetes, hormonellen Veränderungen, Entzündungen bei rheumatischen Erkrankungen oder nach Brüchen nahe des Handgelenks, die zur Bildung von Kallus (von Knochen gebildetes Narbengewebe) führen.
Symptome des Karpaltunnelsyndroms
Überblick:
- Frühphasen-Symptome treten oft nachts und am Morgen auf
- Neurologische Beschwerden: Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Einschlafen. Auch vorübergehendes Einschlafen der Finger ist möglich.
- Hinzukommen können Fingerschmerzen im Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und an der Daumenseite des Ringfingers.
- Hilfreich sind oft das Ausschütteln der Hände und kaltes Wasser.
Mit fortschreitender Erkrankung können später folgende Symptome auftreten:
- Missempfindungen und Schmerzen in den Händen
- Eingeschränkter Tastsinn und scheinbare Ungeschicklichkeit
- Lähmungen: Verlust der Sensibilität in Handfläche und Fingern sowie starkes Taubheitsgefühl
- Kraftverlust und im Extremfall Muskelschwund im Daumenballen
- Verlust der Feinmotorik in den Fingern, besonders an der Daumenseite der Hand
- Muskelschwund wird vor allem bei Handbelastung deutlich
Gehörst du berufsbedingt zur Risikogruppe für das Karpaltunnelsyndrom? Finde es im Abschnitt zu den Ursachen heraus!
Die Beschwerden beim Karpaltunnelsyndrom beginnen oft nachts und verschlimmern sich im späteren Verlauf auch tagsüber.
Frühphasen-Symptome des Karpaltunnelsyndroms (Anfangsstadium)
Die meisten Betroffenen des Karpaltunnelsyndroms berichten, dass ihnen anfangs nachts oder frühmorgens die Hand einschläft. Das Gefühl verschwindet oft durch das Ausschütteln der Hände. Auch eine Umpositionierung der Hand in der Nacht kann zu Beginn die Schmerzen lindern. Einige Betroffene erfahren Linderung, indem sie ihre Hand unter kaltes Wasser halten.
Die Beschwerden können sich in Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und an der Daumenseite des Ringfingers zeigen.
Wenn insbesondere der kleine Finger und der Ringfinger betroffen sind, könnte es sich auch um das verwandte Kubitaltunnelsyndrom handeln.
Spätphasen-Symptome des Karpaltunnelsyndroms
Neurologische Beschwerden durch kribbelnde Hände beginnen normalerweise an den Handinnenflächen. Im späteren Verlauf breiten sich die Missempfindungen allmählich auf mehrere Finger aus, einschließlich Daumen und Zeigefinger. Da der Mittelnerv bis zur Schulter verläuft, können starke Schulterschmerzen hinzukommen. Alltägliche Aktivitäten wie Telefonieren, Zeitunglesen oder Fahrradfahren werden für Betroffene oft zunehmend schwieriger.
Ein dauerhaftes Taubheitsgefühl in den Händen führt zum Verlust der Fingerfertigkeit. Viele bemerken dies bei manuellen Tätigkeiten oder beim Knöpfen. Im Extremfall ist die Schädigung des Mittelnervs so stark, dass sich der Muskel des Daumenballens, der von diesem Nerv versorgt wird, immer weiter zurückbildet.
Betroffene können bereits früh Schwierigkeiten haben, eine Tasse festzuhalten. Aufgrund von Schwäche, Tastsinnverlust, eingeschränkter Feinmotorik, Sensibilität und Muskelschwund (durch Atrophie) gleiten Gegenstände wie Tassen ungewollt aus der Hand.
Ursachen und Diagnose des Karpaltunnelsyndroms
Überblick:
- Übermäßige Spannungen in Muskeln, Sehnen und Faszien können zu Gewebeschwellungen und damit zu Druck im Karpaltunnel führen.
- Entzündungen und Flüssigkeitsansammlungen erhöhen den Druck und verursachen Empfindlichkeit bei Berührungen
Übermäßige Spannungen entstehen durch einseitige Bewegungsmuster:
- ständige Beugung und Streckung der Hände im Handgelenk,
- häufiges kräftiges Greifen oder
- Hand- und Armschwingungen, z. B. durch Maschinenbedienung wie Motorsägen.
Übermäßige Muskelspannung als Ursache
Der Grund für das Karpaltunnelsyndrom liegt in steigendem Gewebedruck und einer Überlastung des Karpaltunnels.
Einseitige Bewegungen, wie beispielsweise bei der Arbeit an einer Tastatur, führen zu Verkürzungen an den Handbeugesehnen. Dadurch entstehen hohe muskulär-fasziale Spannungen, was zu Schwellungen der Sehnen führt – der Tunnel wird eng. Das Ausmaß der Schäden am Mittelnerv wird durch die Dauer und Stärke des Drucks im Karpaltunnel bestimmt.
Die Durchblutung verschlechtert sich durch diesen Druck, was die Gefäße durchlässiger macht. Bestandteile des Blutes, darunter Immunzellen zur Bekämpfung des Drucks, treten vermehrt aus. Diese gesteigerte Durchlässigkeit erhöht das Risiko lokaler Entzündungen und Flüssigkeitsansammlungen im Nerv, was wiederum die Durchblutung verschlechtert.
Die Schmerzen und Beschwerden verstärken sich in den Händen und Handgelenken. Langfristig kann dies zu einer Nervenschädigung führen.
Selten können Brüche und Verletzungen im Handgelenk ein Karpaltunnelsyndrom verursachen.
Karpaltunnelsyndrom: Warum steigt der Druck auf Sehnen und Nerven?
Der Druck im Karpaltunnel steigt aufgrund eines Missverhältnisses zwischen der Weite des Tunnels und seinem Inhalt (Sehnen und Nerven).
Bestimmte Risikofaktoren führen dazu, dass die Sehnen und Nerven im Karpaltunnel anschwellen. Dazu gehören:
- wiederholte Handgelenksbewegungen mit Beugung und Streckung,
- erhöhter Kraftaufwand der Hände, z. B. durch kräftiges Greifen,
- sowie die Einwirkung von Hand-Arm-Schwingungen, z. B. durch vibrierende Maschinen wie Motorsägen oder Bohrer, die zu Überlastungen führen.
Die Tests zur Untersuchung eines möglichen Karpaltunnelsyndroms im Vergleich sind:
1. Phalen-Test: Bei diesem Test drückst du deine Handrücken für 60 Sekunden waagerecht aneinander. Ein positives Ergebnis zeigt sich durch ungewöhnliche Empfindungen wie Taubheitsgefühle oder Schmerzen im Handgelenksbereich nach Ablauf der Zeit.
2. Umgekehrter Phalen-Test: Hierbei werden die Handinnenflächen für 60 Sekunden aufeinander gepresst. Im Vergleich zum Phalen-Test ist dieses Verfahren weniger zuverlässig.
3. Hoffmann-Tinel-Zeichen: Der Bereich des Handgelenks, in dem der Medianusnerv verläuft, wird abgeklopft, während die Handgelenke zunächst in neutraler Position belassen werden. Das Auftreten von Schmerzen oder Empfindungsstörungen gilt als Indikator für ein Karpaltunnelsyndrom.
4. Karpal-Kompressions-Test: Die Hände befinden sich in neutraler Position, während der Untersuchende auf den Medianusnerv im Bereich des Karpaltunnels drückt. Ein positives Ergebnis deutet darauf hin, dass Symptome des Karpaltunnelsyndroms ausgelöst oder verstärkt werden.
5. Flexions-Kompressions-Test: Deine Arme liegen ausgestreckt auf einer Unterlage und die Handflächen zeigen nach oben. Der Arzt oder Therapeut beugt das Handgelenk um 60 Grad nach oben und übt Druck auf den Nervus medianus im Karpaltunnelbereich aus. Ein positives Ergebnis zeigt sich durch auftretende Beschwerden.
6. Tourniquet-Test: Bei diesem Test wird eine Blutdruckmanschette um deinen Oberarm gelegt und über deinen systolischen Blutdruckwert aufgepumpt. Falls du an einem Karpaltunnelsyndrom leidest, könntest du Empfindungsstörungen, Missempfindungen und Schmerzen im Bereich des Medianusnervs im Handgelenk spüren.
Behandlung
Die vielversprechende Behandlungsalternative ist die Anwendung von Curpal®. Dieses patentierte Medizinprodukt bietet eine nicht-operative Lösung für das Karpaltunnelsyndrom. Durch den mechanisch erzeugten Druck auf den Handrücken dehnt Curpal® das Karpalband auf der Handinnenseite, welches vom Handballen zur Handkante quer verläuft.
Dadurch wird der Karpaltunnel geweitet und der Nerv erhält mehr Platz. Der Druck, der zu Schmerzen und Missempfindungen geführt hat, lässt nach. Die Anwendung von Curpal® ist eine effektive Methode, um das Fortschreiten des Karpaltunnelsyndroms zu verhindern. Es gibt jedoch auch weitere vorbeugende Maßnahmen, die Patienten ergreifen können. Dazu gehört regelmäßiges Handgelenks-Stretching und -Dehnen, um die Flexibilität der Hand- und Fingerbewegungen zu verbessern. Das Tragen von speziellen Handgelenkstützen kann ebenfalls helfen, den Druck auf den Medianus-Nerv im Karpaltunnel zu reduzieren.
Curpal® bietet eine innovative und schonende Alternative zur herkömmlichen Behandlung des Karpaltunnelsyndroms. Es ermöglicht den Patienten, ihre Beschwerden zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern, ohne sich einer Operation unterziehen zu müssen. Mehr Informationen über Curpal® und seine Anwendung finden Sie auf der offiziellen Website: https://www.curpal.de/.
Quellen
1. Deutsches Ärzteblatt – https://www.aerzteblatt.de/archiv/188575/Karpaltunnelsyndrom-Manuelle-Therapie-ist-ueber-ein-Jahr-so-wirksam-wie-OP
2. Focus.online – https://unternehmen.focus.de/karpaltunnelsyndrom-symptome.html
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